„Herbstlichter" 24.09.2010
Am 24. September wurde zeitgleich mit der Veranstaltung “Herbstlichter”, die zwischen 18.00 Uhr und 23.00 Uhr die Straßen der Altstadt rund um die Streitergasse belebte, in der Kleinen Galerie im Beisein von Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini die Initiative „Voluntariat per les llengües“ vorgestellt.
Landesrat Tommasini bezeichnete sie „mehr als ein Projekt: eine große Herausforderung, um das Erlernen der Zweitsprache auch zu einer Freude zu machen“. Die Förderung des Gebrauchs der deutschen Sprache im Alltag erfolgt in diesem Fall durch das Sprachenvolontariat. Es sei erforderlich, so Landesrat Tommasini, dass sich die Bürger begegnen und in der Alltagssprache miteinander sprechen. „Voluntariat per les llengües“ berührt den emotionalen Bereich und trägt die Dimension des Geschenks in sich.
An der Präsentation nahm auch eine Delegation der Generalitat de Catalunya teil. Bernat Joan i Marí, Generalsekretär für Sprachpolitik, begann seinen Vortrag in deutscher Sprache und setzte ihn dann auf Italienisch fort. Er sei davon überzeugt, sagte er, dass Katalonien und Südtirol für ein Europa ohne Grenzen viel bedeuten können. Die katalanische Sprache wird an beiden Enden der französisch-spanischen Grenze gesprochen. Im September wurde auch ein Projekt über die okzitanische Sprache genehmigt, einer Minderheitensprache, die innerhalb Spaniens im Val d’Aran gesprochen wird.
Das Sprachenvolontariat könne sowohl für die Kultur der Völker romanischer Sprache als auch für jene germanischer Sprache viel erreichen, wobei das Ziel eine gemeinsame Kultur, die europäische Kultur sein soll. So schloss Bernat Joan seinen Vortrag ab und wünschte dem Projekt viel Erfolg.
Nach der Projektion eines Films über das katalanische Projekt ergriff Maria Dolors Perramon, die Verantwortliche des Dienstes zur Förderung des Gebrauchs des Katalanischen in der Abteilung für Sprachpolitik, das Wort. Sie richtete sich an die Anwesenden in katalanischer Sprache, um zu erläutern, dass sich in ihrem Land zahlreiche Persönlichkeiten, sowohl aus politischen Kreisen als auch aus dem Showbusiness, dem Sprachenvolontariat angeschlossen haben. Auch von Seiten der Medien sei die Unterstützung groß.
Auch die ersten beiden Projektteilnehmer schilderten ihre Erfahrung und unterstrichen, wie wichtig es sei, die Gelegenheit zu haben, eine Sprache zu sprechen, die nicht die eigene sei, ohne sich gleich beurteilt zu fühlen, wie es in der Schule oder in traditionellen Sprachkursen geschieht. Hier werde die Aufmerksamkeit oft eher auf das gerichtet, was man nicht weiß, als auf das, was man schon beherrscht. Im vorliegenden Fall hingegen könne man frei über alles sprechen, was man wolle.
Zahlreiche Personen besuchten während der „Herbstlichter“ die beiden „Infopoints“ des „Voluntariat per les llengües“ in der Dr.-Streiter-Gasse. Hier gab es auch die Möglichkeit, sich in das Programm einzuschreiben. Zeichen für das große Interesse von Seiten der Bevölkerung war auch der Umstand, dass zum Zeitpunkt der Präsentation am 24. September bereits 200 Personen beigetreten waren, noch bevor die Initiative offiziell bekannt gegeben wurde.
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