Irene Girkinger, Intendanz Vereinigte Bühnen Bozen
Bild: Ivo Corrà
Shanti Powa, Musik Gruppe
Bild: Ivo Corrà
Marco Insam, hockeista su ghiaccio
Bild: Ivo Corrà
Walter Zambaldi, direttore del teatro stabile di Bolzano
Bild: Ivo Corrà
Massimo Mennitti, Comandante della Legione Carabinieri “Trentino Alto Adige”, Generale di Brigata
Bild: Ivo Corrà
South Tyrol Eagles, squadra ice-sledge hockey
Bild: Ivo Corrà
Josephus Mayr, Weingut Erbhof Unterganzner
Bild: Ivo Corrà
Nahla Elwan, insegnante di lingua araba
Bild: Ivo Corrà
Testimonials
-
Irene Girkinger, Intendanz Vereinigte Bühnen Bozen
Jede Sprache mehr, die man spricht, erlaubt es noch mehr, die Vielfältigkeit des Lebens zu entdecken! Denn: Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück, es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt (Seneca).
-
Shanti Powa, Musik Gruppe
One day or another, we will rise up as sisters & brothers, we have to love each other, we shall rise up, one day or another - One Day, canzone dell'album Peaceful Warriors.
-
Walter Zambaldi, direttore del teatro stabile di Bolzano
Sblocchiamo i blocchi… sciogliamo le lingue.
-
South Tyrol Eagles, squadra ice-sledge hockey
Insieme pratichiamo uno sport, ma non parliamo solo una lingua ;-).
-
Brita Köhler, Verantwortliche Bereich Besucherservice / Bildungsprojekte Museion - Responsabile servizi al pubblico / progetti educativi Museion
Sprache ist vielerlei. Sprache ist Heimat, Wurzel und Identität. In diesem Sinne gibt sie Sicherheit. Zugleich ist Sprache das Tor zu anderen Kulturen, zu der Begegnung mit dem Fremden, dem Anderen. Sie erweitert unseren Horizont und baut Vorurteile und Grenzen ab. Für mich ist Sprache vor allem ein Ereignis, ein Abenteuer, eine gelebte Erfahrung im Austausch mit anderen. Stimulierende Themen für individuelle Sprechanlässe und die Auseinandersetzung mit neuen Impulsen lassen sich in unterschiedlichen Kontexten finden – die Begegnung mit Kunst ist eine davon. Wir freuen uns daher, Partner einer so wichtigen Initiative, wie "Parliamoci in tedesco" / "Ich gebe mein Deutsch weiter", zu sein und unterstützen diese gern!
-
Monica Trettel - Günther Götsch
G – Gerne haben wir an dieser tollen Kampagne teilgenommen …
M - … e adesso siamo finalmente in grado di dire due parole … su questa esperienza…
G – Nur zwei Worte: Partnerschaft & Sprachen. Und darf i enk meine liabe Sprach-Kollegin vorstellen? Frau Monika Trettl!
M – No … Monica Trettel.
G – Und i, wos hon i gsog?
M - Tu hai detto Mönika Trettl!
G – Na,na … Monika Trettl!
M – Monica … con la c dolce … la o aperta … Trettel mit el am Ende!
G – Allora: Moooooonihhha … Trettelle!
M - Ah! Lascia stare … chiamami Anna.
G - Anna geht a guat! Kann man hintrisch a lesen! Und du bisch jo a Hintrische!
M - Ma cosa dici? Lascia parlare me. Questo è il mio collega linguistico Gunther Gosch!
G – Na … Günther Gõtsch! Mit die Umlaute … woasch, mit die zwoa Punktelen!
M – Günther Gõtsch con i due puntini, sì….E te li porti sempre con te, questi puntini?
G – Wia muansch?
M – Lascia stare. Siamo solo ai primi incontri, vedrai che miglioreremo…
-
Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur und für Integration - Assessore all'Istruzione e Cultura tedesca e all'Integrazione
Mit dem Projekt “Voluntariat per les llengües” wurde 2010 eine sehr wertvolle Initiative zum Spracherwerb und zur Begegnung lanciert. Der hohe Zuspruch für diese Idee enthüllt einmal mehr das hohe Interesse am Sprachenlernen in unserem Land sowie die Wahrnehmung dafür, dass Mehrsprachigkeit ein Reichtum ist. Da beim Zusammentreffen von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund auch zahlreiche Freundschaften entstanden sind, leistet das “Voluntariat per les llengües” einen wichtigen Beitrag für ein Miteinander, das auf Verständnis und Respekt aufbaut.
-
Martina Schullian, Giardiniere specializzato e storica dell'arte - Gartenfachfrau und Kunsthistorikerin
Tolle Initiative! In Bozen mit zwei Sprachen und Kulturen aufzuwachsen habe ich schon immer als Privileg und Bereicherung empfunden. Meine Oma hat über 20 Jahre in Mailand gelebt, meine Mutter hat ihre ersten Lebensjahre dort verbracht und beide haben uns Kindern immer vermittelt wie wichtig Sprachen sind.
-
Hans Karl Peterlini, Freier Autor und Bildungswissenschaftler - autore, esperto di scienze della formazione
Dieses schöne Projekt löst in mir Erinnerungen an meine „Sprachpartnerschaften“ aus: Spielen mit Nadia und Rodolfo auf unserem Riesenspielplatz am Bahnhof Neumarkt, wo meine Familie – als ich vier Jahre alt war – gerade erst hingezogen war; mir kam vor, in wenigen Tagen Italienisch gelernt zu haben; es mag länger gedauert haben, aber wenn ich heute ins flüssige Sprechen komme, dann knüpfe ich meist an diese frühe Erfahrung des spielerischen Lernens an. Sobald ich stocke, Worte nicht finde, mich grammatikalisch verliere, spricht nicht das Kind, sondern der Kopf – und Unsicherheit kommt auf. Gibt es das noch? Meine Kinder haben Freunde/Freundinnen auch aus italienischen oder zweisprachigen Familien, aber da diese in die deutsche Schule gehen, sprechen sie ausschließlich Deutsch. Das einzige Mal, dass ich meinen elfjährigen Sohn auf Italienisch spielen sah, war am Meer – er hat danach im Traum italienisch gerufen: „Tira! Gol!“ Wo sind die Spielplätze des freien Sprachenlernens, wo die Sprache nicht durch schulische oder sonstige strukturelle Eingleisung vorgegeben ist? Es wird sie geben, aber ich fürchte, sie sind weniger geworden – trotz größerer Einsicht in die Notwendigkeit, die Sprache des Anderen zu lernen. Deshalb finde ich dieses Projekt gut, es hilft nach, wo wir nicht darauf vertrauen können, dass es von alleine geht.
-
Don Mario Gretter, Referente per l'Ecumenismo e il Dialogo Interreligioso della Diocesi - Beauftragter für Ökumene und interreligiösen Dialog
C'è un detto arabo che recita: "La lingua è la chiave d'accesso alla cultura". Donare la propria lingua non è dunque un semplice esercizio di conversazione, ma spalanca le porte ad un dialogo reciproco, ad una scoperta della vita dell'altro. Donare la propria lingua significa quindi permettere all'altro di accedere a tutto un mondo e permette però anche a chi la dona di entrare in quello dell'altro. Proprio un bel modo per permettere il dialogo e la convivenza. Tante parole belle, che non rimangono solo "belle parole"!
-
Fernando Biague, Ricercatore, psicologo - Forscher, Psychologe
Penso che un'iniziativa come "Volontariat per les lengües", in cui l'apprendimento della lingua tedesca avviene secondo modalità non istituzionalizzate, in ambienti meno formali e favorendo inoltre lo sviluppo di rapporti interpersonali, faciliti l'integrazione dei cittadini immigrati nella nuova società.
-
Sabine Gruber, Scrittrice - Schriftstellerin
Einst wollte ein Volk, das eine Sprache gesprochen hat, die Stadt Babel und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen. Gott sah dieses Vorhaben und befürchtete, daß diesem Volk nichts mehr unerreichbar sein könnte. Er deutete diese Aktion als Überheblichkeit und strafte die Menschen, in dem er ihre Sprache verwirrte und sie in der Welt verstreute. „Babel“ (hebräisch: Geplapper, Gebrabbel) wurde nicht zu Ende gebaut. Unfertig ist auch unsere Sprache geblieben und unerreichbar sind wir für all die anderen, die nicht unsere Sprache sprechen, wenn wir uns nicht bemühen, ihre Sprache zu erlernen. "Parliamoci in tedesco" / "Ich gebe mein Deutsch weiter", ist eine großartige Initiative, die uns für den anderen erreichbar macht, damit wir wieder gemeinsam bauen können - an unseren Städten und Dörfern, an unseren Kulturen - an unserer Zukunft.
-
Peter Paul Kainrath, Manager culturale - Kulturmanager
Derzeit wird an der Freien Universität Bozen zur Aussprache des "R" in Südtirol geforscht. Was wird das wohl sein? Ein deutsches "R"? Ein italienisches "R"? Nein, es wird wohl ein "R" der Begegnung sein! Das Projekt "parliamoci in tedesco" ist eine großartige Initiative. Ich will alles unternehmen, um meinen bescheidenen Beitrag zu dieser wertvollen wie unprätentiösen Verständigung zwischen den Sprachgruppen zu leisten.
-
Michl Ebner, Presidente Camera di Commercio di Bolzano - Präsident der Handelskammer Bozen
Kürzlich wurde das Projekt VOLUNTARIAT PER LES LLENGÜES vorgestellt, das die sprachliche Förderung und die Stärkung des interkulturellen Bewusstseins in Südtirol zum Ziel hat. Was Europa diktiert und anstrebt, nämlich eine mehrsprachige und interkulturelle Kompetenz der Bürgerinnen und Bürger, wird dadurch in Südtirol zu einer lebbaren Realität. Dieses mehrsprachige Umfeld – als ein freundschaftliches Wechselspiel verstanden und genutzt – kann durch den gegenseitigen Austausch vorbildlich wirken und das Nebeneinander der beiden Volksgruppen in ein Miteinander verwandeln. Ich lade deshalb besonders die jungen Leute ein, sich an dieser Initiative zu beteiligen.
-
Stephan Ortner, Direttore EURAC - Direktor der Europäischen Akademie Bozen
Das Projekt “Ich gebe mein Deutsch weiter” ist eine spannende und wichtige Initiative, um das Sprachenlernen sowie die Beziehungen zwischen den Sprachgruppen und die Kontakte zwischen Personen unterschiedlicher Muttersprache auch im außerschulischen Kontext gezielt zu fördern. Die Initiative geht damit im Übrigen auf einige der Forderungen der EURAC-Studie „KOLIPSI: Die Südtiroler SchülerInnen und die Zweitsprache: eine linguistische und sozialpsychologische Untersuchung“ ein. Insgesamt wurde darin nachgewiesen, dass die italienischsprachigen SüdtirolerInnen die Zweitsprache weniger gut beherrschen als ihre deutschsprachigen KollegInnen. Gleichzeitig wurden aber auch Faktoren herausgearbeitet, die sich positiv oder negativ auf das Sprachenlernen auswirken, und entsprechende Vorschläge entwickelt. Ganz klar gezeigt hat sich, dass Personen, die FreundInnen in der anderen Sprachgruppe haben, nicht nur positivere Einstellungen zur anderen Sprachgruppe haben, sondern auch eine höhere Motivation, die zweite Sprache zu lernen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Zweitsprachkompetenzen aus, allerdings vorwiegend bei den deutschsprachigen SüdtirolerInnen. Das mag damit zusammenhängen, dass in der Kommunikation zwischen den Sprachgruppen vorwiegend Italienisch gesprochen wird, während sonst bei der deutschsprachigen Bevölkerung der Dialekt vorherrschend ist. Wichtig ist es also, den italienischsprachigen SüdtirolerInnen die Möglichkeit zu geben, das Deutsch, das sie in der Schule lernen, auch im täglichen Leben verwenden, und zudem – wenigstens passive – Dialektkompetenzen erwerben zu können. Gleichzeitig sollten auch die deutschsprachigen SüdtirolerInnen die Möglichkeit haben zu lernen, im Kontakt mit ihren italienischsprachigen KollegInnen das jeweils angemessene Register auf einem Kontinuum zwischen Hochdeutsch und Dialekt zu wählen bzw. „auszuhandeln“. Die Initiative “Ich gebe mein Deutsch weiter” hat somit durchaus die Chance, positive Impulse für das Sprachenlernen und das Zusammenleben in Südtirol zu setzen. Wünschenswert wäre auch eine wissenschaftliche Begleitung solcher und ähnlicher Vorhaben, um am Ende Aussagen über deren Auswirkungen treffen und diese wiederum für Folgeprojekte nutzen zu können.
-
Markus Perwanger, Coordinatore Rai Bozen - Koordinator Rai Bozen
Sprache bedeutet Ausdruck und Kommunikation, aber auch Heimat und Kultur. Wer die Sprache eines anderen beherrscht, kann dessen Gefühle, Wünsche und Pläne besser verstehen. In einem Land, in dem sich Kulturen und Sprachen begegnen, ist das besonders wichtig. In den Südtiroler Schulen wird großer Wert auf den Sprachunterricht gelegt. Theoretisch müsste jeder Maturant mehrsprachig sein und problemlos von seiner Muttersprache in die zweite Sprache wechseln können. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Nach wie vor wird der Wert der zweiten Landessprache von vielen verkannt. Es wäre falsch, alle Schuld der Schule und den Pädagogen in die Schuhe zu schieben, wenn der Sprachunterricht nicht wie gewünscht gelingt. Häufig muss nämlich zunächst eine Hemmschwelle, eine Barriere in den Köpfen abgebaut werden. Mit dem „Voluntariat per les llengües“ geht die Landesverwaltung, speziell die italienische Bildungs- und Kulturabteilung, neue Wege. Das Experiment setzt auf das aktive, freiwillige Gespräch zwischen Menschen verschiedener Sprachen, ohne Zwang, ohne Muss, ohne Noten. Das schafft Vertrauen, weckt Sympathie und schenkt Freude. Ich wünsche dieser wertvollen Initiative viel Erfolg.